Grünen-Spitze lässt Basis entscheiden

KANDIDATUR Urwahl soll Duo bestimmen, das die Partei in den Bundestagswahlkampf führt

BERLIN taz/dpa | Die Grünen wollen sich von einem Kandidatenduo in den Bundestagswahlkampf 2013 führen lassen. Bundesvorstand und Parteirat plädierten am Montag offiziell für ein Zweierteam, über das die Partei im Zweifel per Urwahl abstimmen soll. Überlegungen, mit einer Viererkonstellation oder einem einzelnen Spitzenkandidaten in den Wahlkampf zu ziehen, sind damit vom Tisch. Details soll ein kleiner Parteitag Ende April beschließen.

Die Bundesvorsitzende Claudia Roth hatte die Urwahl kürzlich in einem taz-Interview angeregt. Am Montag sagte sie, im Parteirat habe Einvernehmen über das Verfahren geherrscht. Mehrere Mitglieder des Gremiums hatten sich allerdings vor der Sitzung gegen eine Urwahl ausgesprochen. „Im Interesse der Partei ist es, Personalstreit zu verhindern“, sagte die Fraktionschefin im Europäischen Parlament, Rebecca Harms. Eine lange Urwahl, in der mehrere Personen gegeneinander antreten, erscheine ihm wenig hilfreich, sagte auch der Bundeskoordinator der grün-roten Landesregierung von Baden-Württemberg, Volker Ratzmann.

Die Option, die Spitzenkandidaten per Urwahl zu bestimmen, ist für die Grünen neu. Die Möglichkeit wurde erst auf dem jüngsten Parteitag im Herbst beschlossen.

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