Keine Hilfen gegen Islamismus

SEKTEN Beratung gegen Radikalisierung gibt es nur für Christen

BERLIN taz | Eltern, deren Kinder zu christlichen Sekten wie Scientology abdriften, erhalten Hilfe und Beratung. Doch wenn sich ein junger Mann dem Islamismus zuwendet, fehlen solche Angebote. Einen „unhaltbaren Zustand“ nennt das der Islamexperte Johannes Kandel: „Gefährliche Gruppen werben oft besonders aggressiv um neue Mitglieder.“ Doch den Sektenbeauftragten der Kirchen fehlt nach eigenen Angaben das Fachwissen. Muslimische Verbände verfügen weder über die Strukturen noch über das notwendige Geld für Beratungsgespräche. Dabei gehen Schätzungen davon aus, dass es etwa 100.000 deutschstämmige Muslime gibt. Besonders unter diesen werben radikale Islamisten – und haben bisweilen Erfolg. Auch zwei der in Düsseldorf angeklagten Sauerland-Terroristen konvertierten zum Islam.

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