Fukushima: Streit über GAU-Ursache

ATOMKATASTROPHE AKW war laut neuer Studie schon vor Tsunami kaputt

BERLIN epd/taz | Die Atomkatastrophe im japanischen Fukushima am 11. März 2011 ist nach einer Analyse von „Ärzte gegen den Atomkrieg“ (IPPNW) durch die damaligen Erdbeben ausgelöst worden. Anders als von der Atomindustrie behauptet, habe nicht der darauffolgende Tsunami zur Zerstörung der Reaktoren geführt, sagte der IPPNW-Atomexperte Henrik Paulitz bei der Vorstellung eines Untersuchungsberichts am Dienstag in Berlin. Der Atom-Experte spricht von einer „Tsunami-Legende“. Die Atomindustrie stelle den Super-GAU als singuläres Ereignis dar, das durch eine 14 Meter hohe Monsterwelle ausgelöst worden sei und sich anderswo nicht wiederholen werde. Nach Einschätzung von IPPNW wurden die Sicherheitssysteme aber bereits durch das Erdbeben und die schweren Nachbeben zerstört. So etwas könne sich deshalb überall wiederholen, auch in den oberrheinischen AKWs Philippsburg und Fessenheim. Beide Standorte gelten als erdbebengefährdet.

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