Piratenpartei-Abgeordneter Tauss schwer belastet

KINDERPORNOGRAFIE Ein Ermittlungsbericht soll zeigen, dass Tauss mehr Videos besaß als bekannt

BERLIN taz | Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss soll größere Mengen an kinderpornografischem Foto- und Videomaterial gehabt haben, als bisher bekannt wurde. Das berichtet der Spiegel, der Ergebnisse aus einem internen Ermittlungsbericht zitiert.

Laut dem Bericht haben die Ermittler bei dem jetzigen Mitglied der Piratenpartei im Rahmen von Durchsuchungen im März insgesamt 356 kinderpornografische Bilddateien und 59 kinderpornografische Videodateien sichergestellt. Manches Material hatte Tauss offenbar auf einem Handy abgespeichert, anderes an verschiedenen Aufbewahrungsorten in seiner Privatwohnung: In seiner Berliner Wohnung sollen drei DVDs mit einschlägigen Videos sichergestellt worden sein.

Der Anwalt von Tauss, Jan Moenikes, weist in seiner Stellungnahme alle Vorwürfe zurück: „Das Ergebnis der Ermittlungen widerlegt die Darstellung von Jörg Tauss nicht und hat nichts Neues zutage gefördert. Die nach Auswertung der Datenspeicher gefundene Menge ist szeneuntypisch wenig. Auch nach monatelangen Ermittlungen beschränkt sich der Vorwurf auf den Besitz dreier einschlägiger DVDs sowie der Bild und Video-MMS, die sich im nur wenige Megabyte großen Speicher seines Handys befanden“, sagte er gegenüber dem Spiegel.

Tauss hatte bisher stets versichert, nur wenig Material und dies nur aus rein dienstlichem Interesse gesammelt zu haben. Im August hatte der Immunitätsausschuss eine Anklage gegen Tauss ermöglicht. NJ