Kosovo heute und gestern

Während die UN-Vertretungen im Kosovo und der Deutsche Innenminister jüngsten Berichten zufolge zurzeit die Rückführung von ethnischen Minderheiten ins Kosovo planen, befürchten Flüchtlingsorganisationen einen „humanitären Dammbruch“. Zuletzt waren Abschiebungen von Serben, Roma, Ägyptern und Ashkali in die Region 2004 ausgesetzt worden, nachdem es dort zu gewalttätigen Ausschreitungen seitens der albanischen Mehrheit gegen Minderheiten gekommen war. Das Brüsseler Forschungsinstitut International Crisis Group warnte erst im März, dass angesichts der katastrophalen wirtschaftlichen Lage und der weiterhin unklaren politischen Zukunft des Landes die Gefahr eines neuen Gewaltausbruchs sehr bedrohlich sei. Die Region „brennt“, seit jugoslawisches Militär während des Balkan-Krieges zwischen 1998 und 1999 rund 860.000 Kosovo-Albaner brutal vertrieb. Mit der Ankunft der Kfor-Truppen 1999 kehrten die Vertrieben zurück – es kam jedoch zu Angriffen auf die rund 230.000 Serben und ethnische Minderheiten wie Roma und Ashkali. Viele von ihnen flohen aus der heute unter UN-Mandat stehenden Provinz. ede