Serbiens Weg in die EU ist noch weit, warnt Präsident Tadic

EUROPA EU-Gipfel einig über Kandidatenstatus für Belgrad. Mehr passiert aber erstmal noch nicht

BELGARD/BRÜSSEL afp/rtr | Serbiens Präsident Boris Tadic sieht auf dem Weg seines Landes in die EU noch viel Arbeit vor sich. In einer am Donnerstagabend in Belgrad veröffentlichten Erklärung begrüßte er die Entscheidung des EU-Gipfels in Brüssel, Serbien den Kandidatenstatus zu gewähren. Dies eröffne den Weg „zu Fortschritt und Wohlstand“, erklärte Tadic. Es sei aber noch „viel Arbeit zu tun, um in die Beitrittsverhandlungen einzusteigen“. Die Bürger Serbiens hätten die ganze Last der Reformpolitik zu tragen, die eine demokratische Gesellschaft etablieren solle, welche die Menschenrechte und die Minderheiten im Land respektiere.

Am Donnerstagabend hatte der EU-Gipfel Serbien den Kandidatenstatus gewährt. Das hatte EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy über Twitter mitgeteilt. Auch in einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegendem Entwurf der Abschlusserklärung des EU-Gipfels in Brüssel wurde der Kandidatenstatus bestätigt. Zuvor war bekannt geworden, dass Rumänien seinen Widerstand gegen den Schritt aufgegeben hat. Ein Termin für den Beginn der Beitrittsverhandlungen steht noch nicht fest.

Slowenien ist seit 2004 Mitglied der EU, Kroatien wird im kommenden Jahr als 28. Mitgliedstaat aufgenommen. Auch Albanien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Kosovo streben mittel- bis langfristig in die EU.

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