frisches flimmern
: Heiliger Krieg aus Hollywood

Deutsche Low-Budget-Beziehungstragikomödien, religiös verbrämte Historienschinken aus Hollywood und ein ernstes Dramen über Flüchtlinge. Die KinogängerInnen an Rhein und Ruhr haben wieder einmal freie Auswahl.

Königreich der Himmel

Vor fünf Jahren leitete Regisseur Ridley Scott mit seinem „Gladiator“ die Renaissance der Historienspektakel ein. Höchst erfolgreich, der Sandalenfilm mit Ridley Scott als Löwenbändiger heimste fünf Oscars ein. Jetzt legt der Brite nach, mit einem opulenten Drama aus den finsteren Zeiten der Kreuzzüge. Orlando Bloom (“Fluch der Karibik“) spielt die Hauptrolle, den französischen Schmied Bailan, der sich nach dem Tod seiner Frau zusammen mit Baron Godfrey von Ibelin (Liam Neeson) auf eine Reise nach Jerusalem macht. Wird Bailan eine bessere Welt finden, inmitten der Dunkelheit um ihn herum? Und ist der Film wirklich antiislamisch, wie einige Beobachter meinen?

Netto

Ein Erfolgsmensch ist er gerade nicht, der arbeitslose Lebenskünstler Marcel (Milan Peschel). Er wurschtelt sich so durch, in seinem Kiez am Prenzlauer Berg in Berlin. Abends an der Theke, da führt er das große Wort. Aber eines Tages steht Marcels 15-jähriger Sohn Sebastian (Sebastian Butz) vor der Tür, und langsam raufen sich die beiden zusammen. In nur 17 Drehtagen hat der Regieschüler Robert Thalheim seine unprätentiöse Tragikomödie realisiert. Mit wackliger DV-Handkamera nähert sich dieser kleine Film seinen problembeladenen Figuren.

Invisible – Illegal in Europa

Regisseur Andreas Voigt erzählt von fünf Menschen, die illegal in Europa leben. Unter ihnen Oumar, der versucht hat, das Mittelmeer zu durchschwimmen, oder Malika, die zwei Jahre lang in einem Flüchtlingslager in Polen auf eine Aufenthaltsgenehmigung wartet. Bedrückende Biografen von Menschen, die unsichtbar unter uns leben. PAN