Iran: Zweite Amtszeit für Präsident

WAHL Ahmadinedschad legt Amtseid ab. Erneut Proteste

TEHERAN dpa | Begleitet von neuen Protesten gegen seine Wiederwahl hat der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad am Mittwoch den Eid für eine zweite vierjährige Amtszeit abgelegt. Vor dem Parlament gab es vereinzelt Demonstrationen von Anhängern der Opposition. Sie riefen Slogans wie „Tod dem Diktator“ und warfen dem Präsidenten erneut Wahlbetrug vor. Die Polizei trieb sie umgehend mit Pfefferspray auseinander, wie Augenzeugen berichteten. Knapp acht Wochen nach der Abstimmung waren zu der Vereidigungszeremonie Hundertschaften von Polizei und regierungstreuen Basidsch-Milizen im Umkreis um das Parlamentsgebäude in Stellung gegangen. Angesichts der umstrittenen Wiederwahl verzichtete Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf das übliche Glückwunschschreiben an Ahmadinedschad. Auch andere EU-Staaten schlossen sich dem an. Nach Angaben des Außenministeriums in Stockholm nahm Schwedens Botschafter, dessen Land gegenwärtig den EU-Ratsvorsitz hat, jedoch wie geplant an der Vereidigung teil. Wie ein Sprecher weiter mitteilte, waren auch die EU-Länder Großbritannien, Spanien und Frankreich durch ihre Botschafter vertreten. Deutschland wurde durch einen „niederrangigen Vertreter“ repräsentiert.

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