MUTMASSLICHER NS-VERBRECHER
: Ab Oktober in Aachen vor Gericht

AACHEN | Der knapp 88-jährige mutmaßliche NS-Mörder Heinrich B. muss sich ab dem 28. Oktober vor dem Aachener Landgericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, während des Zweiten Weltkriegs als Waffen-SS-Mann drei niederländische Zivilisten umgebracht zu haben. Der Prozess soll bis zum 18. Dezember dauern. Ob die jeweilige Verhandlungsdauer eingeschränkt wird, steht noch nicht fest.

Das Oberlandesgericht Köln hatte im Juli die Anklage vor dem Landgericht Aachen zugelassen. Es sei davon auszugehen, dass B. trotz einer schweren Herzerkrankung verhandlungsfähig sei, hatte das OLG festgestellt. Das Landgericht Aachen hatte ursprünglich erklärt, B. könne wegen seines Gesundheitszustands keiner Hauptverhandlung beiwohnen.

Heinrich B. soll laut Anklage 1940 der deutschen Waffen-SS beigetreten sein und im Kriegsjahr 1944 als Mitglied eines SS-Kommandos in den Niederlanden drei Zivilisten erschossen haben. Die Morde sollen bei einer Aktion unter dem Tarnnamen „Silbertanne“ verübt worden sein, der insgesamt 54 Niederländer zum Opfer fielen.