Hillary Clinton auf Barack Obamas und Bill Clintons Spuren

AFRIKA US-Außenministerin startet Tour durch den Heimatkontinent ihres Chefs. Erster Stopp: Kenia

NAIROBI rtr/taz | US-Außenministerin Hillary Clinton ist am Montag zu ihrer bislang längsten Auslandsreise aufgebrochen, die sie in 11 Tagen durch sieben Länder Afrikas führt. Auf dem Programm stehen mit Nigeria und der Demokratischen Republik Kongo zwei Krisengebiete, außerdem Südafrika, Kenia, Angola, Liberia und die Kapverden.

In Kenia, wo Clinton am gestrigen Dienstagabend erwartet wurde, soll die Außenministerin außerdem mit dem international anerkannten Übergangspräsidenten von Somalia zusammentreffen, Ahmed Sheikh Sharif, dessen Herrschaftsgebiet sich auf wenige Quadratkilometer der Hauptstadt Mogadischu beschränkt. Die Unterstützung der somalischen Regierung und der Kampf gegen islamistische Extremisten in Afrika gehören unter Präsident Barack Obama ebenso wie unter dessen Vorgänger George W. Bush zu den Prioritäten der US-Afrikapolitik. Kenia ist eines der Heimatländer Obamas, aber bei seinem ersten Staatsbesuch in einem afrikanischen Land südlich der Sahara hatte der US-Präsident stattdessen Ghana besucht. Einen Abstecher abseits von Hauptstadtterminen wird Clinton ausgerechnet im Kongo wagen, wo sie in der östlichen Stadt Goma Opfer sexueller Gewalt besuchen will.

Zum Auftakt der Reise geht es um Wirtschaftsfragen. In Kenias Hauptstadt Nairobi eröffnet Hillary Clinton heute früh ein Gipfeltreffen zur Zukunft des US-Programms für den zollfreien Zugang ausgewählter afrikanischer Güter auf den US-Markt. Dieses Programm Agoa, ein Erbe der Präsidentschaft Bill Clintons, hat seit seinem Entstehen vor neun Jahren seine Erwartungen nicht erfüllt, und viele beteiligte Länder verzeichneten 2008 einen starken Rückgang ihrer Exporte in die USA. D.J.