Wadan-Werften offiziell am Ende

PLEITE Amtsgericht eröffnet Insolvenzverfahren gegen Schiffbauer. Suche nach neuem Investor beginnt

ROSTOCK ap | Das Amtsgericht Schwerin hat das Insolvenzverfahren für die Wadan-Werften in Wismar und Rostock-Warnemünde förmlich eröffnet. Damit ist die Voraussetzung für den vorläufigen Erhalt der rund 2.500 Arbeitsplätze in Transfergesellschaften geschaffen. Der Insolvenzverwalter hat nun fast drei Monate Zeit, neue Investoren für die beiden Werften zu finden, die sich bislang in Besitz des russischen Investors Andrej Burlakow befanden. „Wir haben den Zeitrahmen bewusst ausgeschöpft, um dem Insolvenzverwalter Zeit für eine erfolgreiche Suche zu geben“, betonte Gerichtsdirektor Peter Winterstein. Bis zum 14. September können die Gläubiger nun ihre Ansprüche beim Insolvenzverwalter anmelden.

Ohne Insolvenzverfahren wäre die Grundlage für die Transfergesellschaften weggefallen, denen am Freitag erst die Beschäftigten in Rostock-Warnemünde und am Abend dann auch in Wismar zu mehr als 95 Prozent zugestimmt hatten. Das Land hatte mit einem neuerlichen 20,5-Millionen-Euro-Kredit die Gründung der Auffanggesellschaften ermöglicht, die den Beschäftigen den Angaben zufolge etwa 80 Prozent der bisherigen Löhne zahlen. Eine Restbelegschaft von 50 Beschäftigen werde auf den Werften für die Betreuung der im Bau befindlichen Projekte und die Erhaltung der technischen Anlagen sorgen.

Insolvenzverwalter Mark Odebrecht und der mecklenburgische Ministerpräsident Erwin Sellering äußerten sich vorsichtig optimistisch. Sellering warnte aber zugleich davor, „Hoffnungen zu wecken, die noch nicht belastbar sind“.