Die verlorene Ehre des Schlosses Bellevue

BUNDESPRÄSIDENTEN Nur noch 16 Prozent der Deutschen halten Christian Wulff für ehrlich, doch er bleibt im Amt. Laut SPD-Chef Gabriel zeigt Wulffs Verhalten, dass sich die Maßstäbe politischer Moral geändert haben. Wirklich? Heute 3 Seiten Suche nach der Würde des hohen Amtes

BERLIN taz | Das Staatsoberhaupt ist unten durch. Nur noch 16 Prozent der Deutschen halten Bundespräsident Christian Wulff für ehrlich. Laut ARD-Umfrage ist er inzwischen unbeliebter als Guido Westerwelle, 54 Prozent fordern seinen Rücktritt – indirekt auch SPD-Chef Sigmar Gabriel. Wulff schiebe seine Fehler auf Mitarbeiter ab, um im Amt bleiben zu können, sagte Gabriel: „Daran merkt man, dass sich die Maßstäbe von politischer Moral geändert haben.“ Zuvor hatten die Grünen erklärt, Wulff sei ein „Staatsoberhaupt, das sich der Würde und Verantwortung seines Amtes nicht bewusst ist und zu dessen Zerfall beiträgt“. Die taz testet heute, wie würdig die bisherigen Amtsinhaber agierten, und spricht mit Beratern, Mitarbeitern sowie Hofmalern ehemaliger Präsidenten über das hohe Amt und seine Beschädigung.

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