Toter Iraker war Georgier

ASYLBEWERBER Vor einem Monat verunglückte Azad H. – das Rätsel um ihn ist noch nicht gelöst

BERLIN taz | Der Fall des tödlich verletzten Asylbewerbers Azad H. aus Möhlau (Sachsen-Anhalt) wird immer mysteriöser. Inzwischen wurde bei den Ermittlungen festgestellt, dass der 28-Jährige nicht Iraker war, sondern die georgische Staatsangehörigkeit hatte.

Die mittlerweile vorliegenden Ergebnisse der Obduktion haben zudem ergeben, dass H. an seinen Verbrennungen und an einer Lungenentzündung gestorben ist.

Vor einem Monat war H. in einer Dönerbude im 25 Kilometer entfernten Roßlau verletzt worden. Am Tatort wurde Brandbeschleuniger gefunden. Zwei Wochen später starb der Familienvater im Krankenhaus. H. hatte seiner Frau nach dem Unfall gesagt: „Die Nazis haben mich fertiggemacht.“ Bis heute wurde nicht von einer rechtsextremen Tat ausgegangen, die Polizei ermittelt aber in alle Richtungen.

Nach dem Unglück hatten Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen und der Partei Die Linke auf die schlechten Lebensbedingungen der Möhlauer Asylbewerber hingewiesen und die Schließung der Unterkunft gefordert. Auch eine Initiative der Bewohner fordert die Verbesserung der Situation. GRE