Schreckliche Episode

KONKURS Dem Schweizer Erstligisten Xamax Neuchatel wurde endgültig die Lizenz entzogen

BERLIN taz | Xamax Neuchatel ist am Ende. Sportlich und finanziell. Sportlich, weil der Klub mit seinem Einspruch gegen den Lizenzentzug vor Gericht gescheitert ist. Der Verein wird also definitiv nicht an der am 4. Februar beginnenden Rückrunde teilnehmen. Finanziell, weil jene Bankdokumente, die Neuchatels tschetschenischer Besitzer Bulat Tschagajew als finanzielle Sicherheit für den Klub vorgelegt hat, offensichtlich gefälscht waren. Am Donnerstag musste der Klub deshalb seine Zahlungsunfähigkeit einräumen. Tschagejew sitzt jetzt wegen des Vorwurfs der Urkundenfälschung in Untersuchungshaft.

Es ist das Ende einer kurzen Episode, die für den Klub eigentlich zur Epoche werden sollte. Denn Tschagajew hatte erst im Mai 2011 die Aktienmehrheit von Xamax Neuchatel erworben. Er wollte den Klub an die Spitze der Liga und somit auch in die Champions League führen. Stattdessen bemüht sich die Klubleitung jetzt um eine Neugründung des Vereins, damit Xamax kommende Saison wenigstens in der Zweiten Liga antreten darf. Neuchatels Teammanager Raoul Savoy wirkte nach dem Gewitter vom Donnerstag trotzdem erleichtert: „Das ist das Ende der Ungewissheit.“