Kaufen gegen die Krise

INDEX Noch immer steigt das Konsumklima. Experten warnen vor zu großem Optimismus

NÜRNBERG ap | Die Verbraucher sind trotz Wirtschaftskrise zu Beginn des Sommerschlussverkaufs in Kauflaune. Niedrige Preise und der robuste Arbeitsmarkt ließen die Bereitschaft, Geld auszugeben, zuletzt kräftig steigen, wie der Nürnberger Marktforscher GfK in seiner jüngsten Konsumklimastudie am Montag mitteilte. Zudem wuchs die Hoffnung auf steigende Einkommen und ein baldiges Ende der Wirtschaftskrise.

Der Konsumklimaindex stieg im Juli auf 3,0 Punkte. Für August sagten die Marktforscher 3,5 Punkte voraus. GfK-Autor Rolf Bürkl warnte allerdings vor übertriebenem Optimismus: Sollte die Arbeitslosigkeit im Spätherbst deutlich steigen, werde das zu einem Belastungstest für das Konsumklima.

Wesentlicher Treiber der guten Verbraucherstimmung ist derzeit die niedrige Inflationsrate“, erklärte Bürkl. Sie führe dazu, dass die Menschen die für den Herbst erwartete Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt bisher weitgehend ausblendeten. Obwohl ihnen dadurch möglicherweise ein böses Erwachen drohe, sei das Verhalten verständlich, sagt Bürkl. Denn den Verbrauchern fehlten derzeit die Anreize, ihr Vermögen zu sparen. „Die Zinsen sind nicht hoch, und die Skepsis gegenüber den Finanzinstituten ist weiter groß“, erklärt der Marktforscher. Also zögen es die Menschen vor, ihr Geld auszugeben, anstatt es anzulegen.

Besonders begehrt sind laut GfK nach wie vor Autos – wegen der Abwrackprämie. Darüber hinaus seien aber auch Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte stark gefragt, erklärten die Konsumforscher.