„Die kommen zu uns hoch“

Andersen-Lesung im Umsonstladen Heimfeld

■ 64, Sachbearbeiterin bei einer Brandversicherung, arbeitet seit 2010 in den Umsonstläden Harburg und Heimfeld mit.

taz: Frau Bock-Brce, wo liegt der Umsonstladen Heimfeld?

Waltraud Bock-Brce: Wenn Sie mit der S-Bahn von Hamburg kommen, müssen Sie eine Station hinter Harburg-Rathaus aussteigen. Heimfeld gehört ja zum Bezirk Harburg.

Auf Ihrer Homepage gibt es eine Rubrik auf Türkisch. Was für eine Kundschaft haben Sie?

Zu uns kommt der ganz normale Querschnitt durch die Bevölkerung. Migranten genauso wie Deutsche, Sozialhilfe-Empfänger genauso wie Besserverdienende. Moment mal, stellen Sie das bitte hier hin.

Mit wem reden Sie gerade?

Bei uns im Laden sind Leute gekommen, die haben eine Personenwaage gebracht. Ich habe hier ja gerade Dienst.

Wie viele Leute arbeiten bei Ihnen im Laden?

Ungefähr 30, und alle ehrenamtlich. Früher haben wir noch den Laden in Harburg gehabt, aber da mussten wir raus, weil uns der Mietvertrag gekündigt worden ist. Seitdem sind wir alle hier rüber gekommen, und auch von den Besuchern kommen einige aus Harburg zu uns hoch.

Haben Sie den Standort Harburg aufgegeben?

Nein, wir suchen dort einen neuen Laden, aber das ist natürlich schwierig. Wir haben ja nur das, was uns die Besucher spenden.

Heute Abend gibt es bei Ihnen eine Lesung mit Geschichten von Hans-Christian Andersen. Machen Sie solche Kulturveranstaltungen öfter?

Ja sicher, hinter den Umsonstläden hier steckt ja der Verein „Contrazt“, und das heißt, dass wir nebenbei kulturelle Sachen machen. Es gibt auch Spielenachmittage, das mach’ ich, und eine Kollegin bietet Nähkurse für Kinder an. INTERVIEW: WIE

„Schräges und Skurriles von H. C. Andersen“, Lesung mit Ivar Lethi: 19.30 Uhr, Umsonstladen Heimfeld, Nobleestraße 13a