Radeln gegen Gentec

Bremer Lebensmittel-Großbetriebe sollen offen legen, ob sie auf gentechnisch manipulierte Zutaten verzichten

Bremen taz ■ Sie produzieren Bier und Milch und Schokolade, Cornflakes und Wurst, und auf den Verpackungen steht nirgendwo etwas von Gentechnik. Eine Garantie dafür, dass die Produkte von Beck’s, Hachez, Könecke, Kraft Foods und Nordmilch gentechnikfrei sind, ist das allerdings nicht – trotz der EU-weit geltenden Kennzeichnungspflicht für gentechnisch modifizierte Zutaten. Nicht vermerkt werden muss danach nämlich, wenn etwa bei der Herstellung einer Wurst tierische Produkte verwendet werden, die mit gentechnisch manipulierten Pflanzen gefüttert wurden.

Ein Jahr nach der Freigabe des kommerziellen Anbaus gentechnisch veränderten Saatguts will das Bremer Bündnis gegen Gentechnik in Lebensmitteln nun bei den Bremer Großbetrieben aus der Nahrungsmittelbranche nachfragen, wie sie es mit genmanipulierten Zutaten in ihren Produkten halten – und zwar öffentlich, vor den Werkstoren der Betriebe. Die Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft, der Umweltbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche, Greenpeace, der BUND, die Lebensmittel-Kooperative Maiskolben sowie der Arbeitskreis Gentechnikfreie Lebensmittel Ottersberg, der Verein Sozialökologie und die VerbraucherAnStiftung rufen dafür heute zu einer fünfstündigen Fahrradtour gegen Gentechnik auf.

Die radelnde Aufklärungstour startet um 13.30 Uhr am Bahnhof Bremen-Sebaldsbrück. Von dort geht es zur Fleischfabrik Könecke (14 Uhr), zur Nordmilch-Zentrale an der Flughafenallee (15.30), zu Beck’s (16.30), zu Kraft Foods (17 Uhr) und anschließend zu Hachez (17.30). Den Abschluss macht um 18.30 Uhr eine Kundgebung auf dem Marktplatz. sim