Karami wirft Handtuch

Libanons Premier scheitert mit Regierungsbildung

KAIRO taz ■ „Wir sind in einer Sackgasse“, erklärte Libanons Übergangspremier Omar Karami gestern niedergeschlagen in Beirut. Er gebe den Versuch auf, eine Übergangsregierung zu schaffen, die eigentlich die Parlamentswahlen hätte organisieren sollen. Karami, der als prosyrisch gilt, war vor sechs Wochen von Präsident Emil Lahoud eingesetzt worden. Er hatte angekündigt, er wolle eine Regierung schaffen, die alle politischen Kräfte des Libanon einbezieht. Karami war aber von der Opposition boykottiert worden.

Mit der Aufgabe Karamis steht ein Wahltermin vor Ablauf der Legislaturperiode am 31. Mai ernsthaft infrage. Die syrische Regierung hatte vor wenigen Tagen angekündigt, bis zu diesem Termin die im Libanon stationierten Truppen vollständig abzuziehen. KARIM EL-GAWHARY