Neue Schweizer Literatur für Kids

KÖLN taz ■ Sie erzählen von Fremdenfeindlichkeit und der NS-Zeit, sie haben Witz und eine blühende Phantasie: In der zeitgenössischen Schweizer Kinder- und Jugendliteratur erinnert so gar nichts mehr an die Bravheit von Johanna Spyris „Heidi“. Elf bekannte Schriftsteller kommen demnächst aus der Schweiz nach Köln, viele von ihnen schreiben auch für Erwachsene. Ab Sonntag bis zum 5. Mai stellen sie ihre – oft mit internationalen Preisen ausgezeichneten – Geschichten in knapp 40 Veranstaltungen vor.

„Wo Bücher wie Schokolade schmecken“, heißt die Lesereihe. In der mittlerweile zehnten Ausgabe der Kölner Kinder- und Jugendbuchwochen wird immer ein anderes Land vorgestellt. Wichtigste Zielgruppe sind die Schulen, viele Lesungen finden deshalb nicht öffentlich statt. Die Nachfrage ist groß, als Gastgeber kommt vorrangig in Frage, wer die Lesungen in den Unterricht einbaut. Den Lehrern werden dazu Vorbereitungsseminare angeboten. Für jeden offen sind die Veranstaltungen in den Stadtbibliotheken und den Katholischen Öffentlichen Büchereien (KÖB ).

Gut 3.000 Schüler hörten im Vorjahr zu. Nicht viel weniger werden es dieses Jahr sein, die etwa Jürg Schubiger, Anita Siegfried, Lukas Hatmann, Christoph Badertscher oder Brigitte Schär lauschen und Fragen stellen können. 40.000 Euro kostet diese „Basisleseförderung“, die sich das Kölner Kulturamt, das Land, die Stiftung Kultur der Stadtsparkasse und die Schweizer Stiftung „Pro Helvetia“ teilen. Hinzu kommen Mittel der Imhoff-Stiftung und der KÖB.

Im Rahmenprogramm werden Literaturverfilmungen gezeigt, darunter drei nach Friedrich Dürrenmatt – und natürlich „Heidi“: einmal „klassisch“ aus dem Jahr 1956, dann modern mit einem Punk-Mädchen anno 2001. In der Comedia und dem Deutschen Olympia- und Sportmuseum gibt es eine szenische Lesung mit Andri Beyeler und seinem neuen Stück „Kick & rush“. Außerdem stellen zwei Ausstellungen zwei Illustratoren vor. SCH

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