Ein Paket aus Hemelingen

Post-Tochter DHL baut an der A 1 ein neues Paketzentrum. Das alte im Güterverkehrszentrum wird um ein Hochregallager erweitert – allein für Tchibo-Nippes

Bremen taz ■ Die Zuwachsraten im Versandhandelgeschäft bescheren Bremen neben mehr Lkw jetzt eine Investition von 100 Millionen Euro und 350 zusätzliche Vollzeitarbeitsplätze. Die Post-Tochter DHL kündigte gestern den Bau eines neuen Paketverteilzentrums im Gewerbegebiet Hansalinie an der A 1 an. Die mit modernster Sortiertechnologie ausgestattete sieben Hektar große Halle soll Mitte 2006 das vor einigen Jahren am Güterverkehrszentrum errichtete Paketzentrum ersetzen.

Grund für den Umzug ist die Expansion des DHL-Kunden Tchibo. Dessen Versandhandel nimmt künftig das komplette alte Paketzentrum der Post in Beschlag. Es solle ebenfalls modernisiert und durch ein 34.000 Paletten fassendes Hochregallager ergänzt werden, sagte Peter Kruse, Vorstandsmitglied der Deutschen Post World Net. Nach Angaben von Tchibo plant auch die Bremen Logistics Group BLG, die am Neustädter Hafen bereits zwei riesige Hochregallager für den Kaffee- und Nippes-Konzern betreibt, eine Erweiterung ihrer Lagerkapazitäten.

Während der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen, Klaus Möhle, darauf verwies, dass für den DHL-Neubau extra eine Ausnahmegenehmigung erforderlich gewesen sei, weil diese dem vom Wirtschaftsressort stets betonten „Profil“ des Gewerbegebiets widersprochen habe, sprach Wirtschaftssenator Peter Gloystein (CDU) von einem Erfolg der Bremer Gewerbeflächenpolitik. Die verbliebenen acht Hektar im Gewerbegebiet Hansalinie seien „in einem guten Jahr erledigt“, prophezeite er. Ulrich Keller, Chef der Bremer Investitionsgesellschaft (BIG), sagte: „Ich bin da immer etwas vorsichtiger“. sim