WULFF UND „BILD“
: Wallraff kritisiert Diekmann

BERLIN | Der Enthüllungsjournalist und Schriftsteller Günter Wallraff hat die Bild-Zeitung für ihre Berichterstattung über Bundespräsident Christian Wulff kritisiert. Es sei nicht besonders seriös, wenn Bild-Chefredakteur Kai Diekmann über viele Jahre vertrauliche Gespräche mit einem Politiker pflegt und diesen dann plötzlich vorführt. „Man hat den Eindruck, Bild will ihn vernichten. Das ist keine Demontage. Das ist Vernichtungswille“, betonte der Undercoverjournalist. Dennoch sieht Wallraff den Bundespräsidenten nicht als Opfer. Wulff habe sich durch sein Verhalten für das Amt selbst disqualifiziert. Das Verhältnis zwischen Wulff und dem Springer-Konzern, in dem die Bild-Zeitung erscheint, nannte Wallraff „fast eine Liebesbeziehung“. „Jemand der sich bei Springer dermaßen familiär eingebunden fühlte, poltert dann eben los, wenn etwas schiefläuft und er sich verstoßen fühlt.“ (epd)