VÖGEL UND SCHMETTERLINGE
: Zu langsam für den Klimawandel

HALLE | Schmetterlinge und Vögel halten offenbar nur unzureichend mit dem Klimawandel mit. Kälteliebende Arten weichen trotz Erwärmung nur sehr zögernd in den kühleren Norden aus. Wie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung gestern in Halle mitteilte, hat sich der ideale Lebensraum für europäische Tagfalter in den vergangenen beiden Jahrzehnten im Mittel um 239 Kilometer nach Norden verschoben, der von Vögeln 249 Kilometer. Erstere wanderten idealen Bedingungen immerhin noch 114 Kilometer hinterher, letztere nur 37 Kilometer.

Ein Forscherteam wertete Daten von ehrenamtlichen Beobachtungsnetzwerken an über 11.000 europäischen Orten aus. Für die deutlich schnellere Anpassung der Schmetterlinge sei wahrscheinlich ihre größere Sensibilität für Temperaturen verantwortlich, hieß es. Insgesamt seien die Ergebnisse aber „alarmierend“, da die Unterschiede und Verzögerungen verschiedenste Lebensgemeinschaften auseinanderreißen könnten. Allerdings sprechen die Forscher von sehr unterschiedlichen Ergebnissen in den einzelnen Ländern. (epd)