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Pulsschlag

Schlappe Liberale

Hans-Peter Schütz erinnert an die turbulente Tradition der FDP-Dreikönigstreffen: Das diesjährige Treffen war nicht das erste, das von Überlebensängsten der FDP geprägt war. Ende der sechziger Jahre hatte Walter Scheels Kurs in Richtung einer sozialliberalen Koalition den Treffen der bis dahin stockkonservativen Partei hohe Dramatik verliehen. Abermals krachte es dann auf dem Dreikönigstag 1983, nachdem Hans-Dietrich Genscher den Wechsel von der sozialliberalen Koalition zum Bündnis mit CDU/CSU vollzogen hatte. Der frühere FDP-Landesvorsitzende Karl Moersch prägte damals das Wort von der FDP als „Partei des politischen Opportunismus“. Und als 2002 wieder einmal die Totenglöcklein für die FDP läuteten, sprang Jürgen Möllemann – von der Parteiführung um Guido Westerwelle nicht zum Dreikönigstreffen eingeladen – aus symbolträchtigen 1800 Meter Höhe mit dem Fallschrim ab und landete auf dem Platz neben dem Staatstheater, um dort T-Shirts mit aufgedruckter „18“ zu verteilen.