Arbeitsmarkt trotzt Euro-Krise

WIRTSCHAFT Arbeitslosenquote in Deutschland lag im Jahr 2011 so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr. Wirtschaftsaussichten fürs neue Jahr weniger rosig

BERLIN dapd/taz | Der Arbeitsmarkt hat sich zum Jahresausklang weiter von seiner robusten Seite gezeigt. Entlassungen und Einstellungsstopps in Außenberufen und im Handel ließen die Arbeitslosigkeit im Dezember nur leicht um 67.000 auf 2,78 Millionen steigen. Trotz Eurokrise wurde damit der niedrigste Dezemberwert seit 1991 erreicht, wie der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, am Dienstag in Nürnberg bekannt gab.

Demnach lag die Arbeitslosenquote im Dezember bei 6,6 Prozent, ein Jahr zuvor hatte sie noch bei 7,1 Prozent gelegen. Im Gesamtjahr 2011 suchten durchschnittlich 2,976 Millionen Arbeitslose eine neue Stelle – auch dies der niedrigste Stand seit 20 Jahren.

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) bewerteten die jüngsten Zahlen optimistisch, SPD und Linke kritisierten indes den Zuwachs an prekären Jobs und die hohe tatsächliche Unterbeschäftigung.

Zudem sind die Aussichten für das neue Jahr nicht rosig. So prognostizierte am Dienstag das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) eine Rezession für den gesamten Euroraum im Jahr 2012. In Deutschland werde die Wirtschaftsleistung im besten Fall stagnieren, im schlechten Fall um 1,5 Prozent schrumpfen.

Die Bundesagentur für Arbeit rechnet für 2012 allerdings auch bei einer nachlassenden Dynamik der Konjunktur wieder mit etwas unter 3 Millionen Arbeitslosen im Durchschnitt.

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