UNTERM STRICH

Auch im Jahr 2012 werden die Internationalen Filmfestspiele Berlin iranische Regisseure unterstützen. Berlinale-Direktor Dieter Kosslick kündigte weitere Solidaritätsaktionen an. So wolle man Jafar Panahi, dessen Koregisseur Mojtaba Mirtahmasb und Regisseur Mohammad Rasoulof als Ehrengäste einladen.

Zwar seien diese Filmemacher nicht mehr im Gefängnis, einige von ihnen haben jedoch keine Ausreisegenehmigung. Laut Kosslick steht Panahi weiter unter Hausarrest. In diesem Jahr sollen zudem wieder iranische Filme im Programm des Festivals stehen. Schon 2011 hatte die Berlinale ein Zeichen der Solidarität gesetzt und den inhaftierten Panahi in Abwesenheit in ihre Jury berufen, dessen Stuhl frei blieb.

In der Jury der 62. Ausgabe des Festivals sitzt diesmal auch der Gewinner der letzten Berlinale, der iranische Filmemacher Asghar Farhadi – neben dem diesjährigen Vorsitzenden, dem Regisseur Mike Leigh, den Schauspielerinnen Charlotte Gainsbourg und Barbara Sukowa sowie Hollywood-Darsteller Jake Gyllenhaal. Unterdessen schloss Kosslick eine Verlegung des Termins der Berlinale aus. Vor ihr lägen die Festivals von Rotterdam und Sundance, mit denen Kooperationen bestünden. Im September hingegen seien gerade Venedig und Toronto vorbei.

Der Rechtschreibratsvorsitzende Hans Zehetmair fürchtet um die Sprachkompetenz junger Menschen. Diese sieht er durch „Fetzenliteratur“ auf Twitter oder in SMS bedroht. Statt, wie früher noch Usus, einander Liebesbriefe von Hand zu schreiben, würden sich die jungen Leute heute mit Akronymen wie „HDL“ – „Hab Dich lieb“ – verabschieden, kritisierte Zehetmair diese Entwicklung. Die von ihm befürchtete Sprachregression nennt er immerhin einigermaßen poetisch „Fetzenliteratur“, um die Abkehr von vollständigen Sätzen zu benennen. Damit könnte er sogar ein eigenständiges Genre begründen. Weniger erfreulich stimmt aber die Auskunft von Linguisten, wonach etwa 20 Prozent der 15-Jährigen heute als Analphabeten bezeichnet werden müssten.