Ausweitung der Literaturzone

Das Kölner Literaturfestival war besser besucht als 2004. Vor allem junges Publikum besuchte die Lesungen. Für kommendes Jahr sind statt fünf sogar neun Tage geplant

KÖLN taz ■ Nach Meinung der Veranstalter ist die diesjährige lit.Cologne an ihre logistischen Grenzen geraten. 50.000 Besucher haben das Festival vom 16. bis 20. März besucht – 5.000 mehr als im vergangenen Jahr. Bei der fünften lit.Cologne mit 80 Veranstaltungen sei das Kartenkontingent erhöht worden, so Reiner Osnowski, einer der drei Organisatoren. Und die Rechnung sei aufgegangen: Die Veranstaltungen seien zu 92 Prozent ausgebucht gewesen. „Was die Zahl an verkaufbaren Tickets angeht, ist das die Grenze – auch die logistische“, sagte er gestern.

Beim Publikum sei „ein enormer Enthusiamus“ bemerkbar gewesen, erzählte Osnowski. „Es ist sehr aufmerksam und hungrig nach Erlebnissen auf hohem intelektuellen Niveau.“ Auch der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki habe sich beeindruckt gezeigt vom Zuspruch des Publikums bei seinem gemeinsamen Auftritt mit Elke Heidenreich: Er habe schon viel erlebt, aber so etwas noch nicht, gab Osnowski den Kritiker wieder.

Die Autoren hätten festgestellt, dass – anders als bei ihren Lesereisen – auf der lit.Cologne besonders viele junge Zuhörer kämen. Diese ließen sich vom Festival treiben und „probierten auch unbekannte Schriftsteller aus“. Die Besucher kämen aus der gesamten Region, aus Aachen, dem Ruhrgebiet, aus Bergisch Gladbach und sogar Frankfurt.

Im kommenden Jahr planen die Veranstalter ab dem 10. März eine Ausweitung der lit.Cologne auf neun Tage und 100 Veranstaltungen. Dass die Luft dann raus sein könnte, glaubt Osnowski nicht. Um die Spannung zwischen den beiden Wochenenden zu halten, müssten unter der Woche große Highlights geboten werden. ISABEL FANNRICH