bergbau
: Viel zu verlieren

Wenn du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis. Das könnte man leicht über den „Runden Tisch“ von Düsseldorf sagen. Nach der öffentlichen Schlacht um die gescheiterten Verhandlungen bei der Rahmenvereinbarung zum Walsumer Kohleabbau zwischen DSK und der Stadt Dinslaken ist ein Zusammenkommen aller Beteiligten aber schon so etwas wie ein Erfolg – auch wenn kaum jemand an einen Kompromiss glaubt.

ANALYSE VONALEXANDER FLORIÉ

Einigen sich die Fachleute auf einen Kompromiss, der hinter der Forderung der Stadt und der Bergbau-Gegner zurückfällt, wird das den Grünen bei der Landtagswahl vor Ort möglicherweise Verluste einbringen. Zeichnet sich keiner ab, wird der Druck der RAG und der SPD steigen, für den Walsum-Abbau noch vor dem Urnengang am 22. Mai eine Genehmigung zu erteilen – denn wer weiß, ob Rot-Grün danach noch das Steuer in der Hand hat.

Auch Stadt und Bürgerinitiative haben eine Menge zu verlieren. Entweder man zieht die Blockadestrategie erfolgreich durch, oder man muss am Ende über Sicherungsmaßnahmen für höheres Rheinuferfiltrat reden. Wie Bürgermeisterin Weiss und Initiativen-Chef Friedrichs das vor Ort erklären wollen, ist fraglich. Schließlich die DSK: Sie lässt sich auf eine Runde ein, die keine Einigung mit ihr will – und verliert Zeit für eine rasche Genehmigung. Das wird bei den Kumpels für Unruhe sorgen. Man darf also gespannt sein, was bei diesem Arbeitskreis rauskommt.