Mindestens 13 Tote bei erneutem Anschlag in Bagdad

IRAK Kurz vor US-Abzug: 200 Tote in einer Woche. Neues Terrorinstrument: die Motorradbombe

BAGDAD rtr/afp | Vier Tage vor dem geplanten Abzug der US-Kampftruppen aus den irakischen Städten eskaliert die Gewalt weiter: Bei einem Bombenattentat in der Hauptstadt Bagdad wurden gestern mindestens 13 Menschen getötet und 45 weitere verletzt. Nach Polizeiangaben detonierte der Sprengsatz auf einem Motorrad- und Möbelmarkt im Industriegebiet Bab al-Scheich, einem zumeist von Schiiten bewohnten Teil des Zentrums.

Der Anschlag ähnelte dem vom Mittwoch in dem schiitischen Stadtviertel Sadr City. Auch dort explodierte ein Motorrad auf einem Markt, mindestens 62 Menschen, darunter zahlreiche Frauen und Kinder, starben. Rund 150 Menschen wurden verletzt. Bereits am Samstag hatten US-Streitkräfte einen Stützpunkt in Sadr City an die Iraker übergeben. Am Samstag waren bei einem Anschlag nahe der Ölstadt Kirkuk mindestens 72 Menschen getötet worden. Innerhalb der vergangenen acht Tage starben somit insgesamt mehr als 200 Menschen durch Bombenanschläge.

Bis Dienstag wollen sich die US-Truppen aus den Städten und Dörfern des Irak in ihre Hauptstützpunkte zurückziehen, bevor dann bis Ende 2011 alle US-Soldaten das Land verlassen.