Mehr Miete als gedacht

MIETEN Neue Umfrage: Mietspiegel zu niedrig

Die Suche nach einer neuen Wohnung ist für Berliner ein weitaus teureres Unterfangen als angenommen. Wer derzeit einen Mietvertrag unterschreibt, muss im Schnitt 5,80 Euro pro Quadratmeter plus Nebenkosten bezahlen. Den Betrag weist der Immobilienverband Deutschland (IVD) in seiner neuen Ausgabe des „Marktmietspiegels“ aus – und liegt damit bis zu 20 Prozent über dem Mietspiegel. In dem vor zwei Wochen vorgelegten Senatsbericht ist noch von 4,83 Euro die Rede.

Laut IVD nimmt der niedrigere Mietspiegel Angebotsmieten als Rechengrundlage. Dadurch stünde jedoch ein „falsches Bild“, der tatsächlich vereinbarte Mietpreis sei deutlich höher. Zu dem Ergebnis kommt der Verband nach Auswertung von 500 neuen Mietverträgen und Gesprächen mit Maklern und Hausverwaltern. Darüber hinaus kritisiert er den Mietspiegel für seine „Ungenauigkeit“, da die Daten mit Stichtag 1. Oktober 2008 sich auf die letzten vier Jahre beziehen.

Besonders bedenklich: In einigen Bezirken müssen Bewohner bis zu 46 Prozent ihres Haushaltseinkommens für die Miete aufbringen. Trauriger Spitzenreiter ist der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, momentaner „Liebling bei den Mietsuchenden“, heißt es im Bericht. Da sei die Grenze der Belastung erreicht. ANNE SIEGMUND