Zankapfel Bibel

RELIGIONSKUNDE Bürgerschaft debattierte die Lage des Biblischen Geschichtsunterrichtes in Bremen

Der Unterricht in „Biblischer Geschichte auf allgemein christlicher Grundlage“ (BGU) fällt an den Schulen im Land Bremen sehr oft aus. Und wenn unterrichtet wird, dann vorwiegend von fachfremden LehrerInnen. Dies teilte der Senat der Bremischen Bürgerschaft auf Anfrage der CDU mit – und löste damit eine hitzige Debatte aus.

Für einen komplett neuen religionskundlichen Unterricht setzen sich die Grünen ein. „Das Fach wie es einmal aufgeschrieben wurde, hat heute keine Basis mehr“, machte ihr Abgeordneter Herrmann Kuhn deutlich. Er stößt sich vor allem an der „allgemein christlichen Grundlage“ und dem Label „Biblischer Geschichtsunterricht“, den die Landesverfassung von 1947 vorschreibt. Kern der Grünen-Forderung angesichts einer multireligiösen Gesellschaft sei ein Unterricht, „der alle Religionen im Grundsatz gleich behandelt“, sagte Kuhn – die Grünen fordern eine entsprechende Änderung der Landesverfassung. „Religionsunterricht kann an staatlichen Schulen nur ohne Monopolstellung einer einzelnen Religion erteilt werden“, so Kuhn.

„Das ist nicht vertretbar im christlichen Abendland“, konterte Elisabeth Motschmann, religionspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Nicht-christliche Religionen würden im BGU hinreichend behandelt. Sie fordert, dass das aktuelle Modell aus BGU und den Ersatzfächern Philosophie und Islamkunde beibehalten wird. Dem Vorwurf, dies sei ein Kampf gegen den Islam, hielt sie entgegen, sie sei ein „Kampf für die Frau“. Zudem sollten VertreterInnen der jeweiligen Religion den Unterricht erteilen.

Die Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) hat derweil eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um den BGU „zeitgemäß zu gestalten“. Darin sind bisher nur die katholische und evangelische Kirche vertreten. Dort sprieße ein „zartes Pflänzchen“, denn es sei nicht einfach, Lösungen zu finden, so Jürgens-Pieper. Die Arbeitsgruppe werde frühestens Ende des Jahres Lösungen präsentieren. Eines aber machte sie angesichts der Debatte deutlich. „Schule muss sich neutral verhalten“, so Jürgens-Pieper. THA