Protestaufruf gegen Togos Putsch

Opposition bläst zum Generalstreik gegen den neuen Diktator Faure Gnassingbe

BERLIN taz ■ Nach der Vereidigung von Faure Gnassingbe als neuer Präsident von Togo am Montag hat die togoische Opposition für gestern und heute zu einem landesweiten Generalstreik aufgerufen. Die Bevölkerung solle damit „ihre Ablehnung des Militärputsches“ ausdrücken, hieß es im Aufruf mehrerer Oppositionsparteien. Der exilierte Oppositionsführer Gilchrist Olympio rief die Togolesen auf, „Widerstand zu leisten und in den Aufstand zu treten“, um freie Wahlen zu erzwingen. Ersten Berichten zufolge waren die Straßen der Hauptstadt Lomé gestern menschenleer.

Faure Gnassingbe, Sohn des am Samstag verstorbenen Diktators Gnassingbe Eyadema, war vom Militär als Nachfolger bestimmt und am Sonntag per Verfassungsänderung im Amt bestätigt worden. Das Ausland lehnt dies als „Putsch“ ab. Der Vorsitzende der Regionalorganisation der westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas), Nigers Präsident Mamadou Tandja, sprach von einer „Schande für Afrika“. Die Afrikanische Union (AU) forderte Sanktionen. Die EU-Kommission erklärte gestern, sie bestehe auf Wahlen in Togo gemäß der ursprünglichen Verfassung. Es sei aber zu früh, über Sanktionen zu sprechen; Togo steht sowieso unter EU-Sanktionen. D.J.

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