Schlagfertiger Unternehmer

In Köln finden heute zum ersten Mal in Deutschland Brutalo-Kämpfe im Rahmen der Ultimate Fighting Championship (UFC) statt. Die Männer, denen die Rechte an dem umstrittenen Spektakel gehören, sind smarte Typen. Casino-Chefs, wie man sie sich vorstellt: teuer, aber leger gekleidet, kurz geschorene, grau melierte Haare. Lorenzo (40) und Frank III Fertitta (47) übernahmen vor gut 15 Jahren von ihrem Vater ein florierendes Casino in Las Vegas und machten daraus die milliardenschwere Kette „Station Casinos“.

Sie erbten auch das Faible für schräge Investments. „Mein Vater setzte einen ganz anderen Schwerpunkt als alle anderen“, sagt Frank Fertitta III, „er hat sich auf die Spieler konzentriert, die in Las Vegas lebten und arbeiteten.“ Die Fertitta-Casinos wurden nicht auf der Touristenmeile von Las Vegas, dem „Strip“, errichtet, sondern am Rande der Wüste. Das Konzept funktionierte, die Dollars der Einheimischen flossen reichlich.

Das Abenteuer UFC begann für die Fertitta-Brüder 2001. Gemeinsam mit Dana White, einem alten Schulfreund von Lorenzo Fertitta, kauften sie für 2 Millionen Dollar die Rechte an der heruntergewirtschafteten und in vielen Staaten der USA verbotenen Ultimate Fighting Championship und führten ein strengeres Regelwerk ein.

Anfangs machten die Fertittas 44 Millionen Dollar Verlust. Lorenzo wollte aussteigen, doch niemand bot einen anständigen Preis. Also erinnerten sich die Brüder ihrer Glücksspielgene. Sie investierten noch einmal 10 Millionen Dollar. Mit dem Geld wurde die Reality-Soap „The Ultimate Fighter“ produziert. 2005 bekam der Westernsender Skype TV die Soap geschenkt – und landete einen Riesenerfolg. Der Siegeszug der UFC begann. Heute wird der Wert des Unternehmens auf eine Milliarde Dollar geschätzt. SUSANNE ROHLFING

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