Digitale Spaltung

Seit Pisa 2003 weiß man: Auch bei der Nutzung neuer Medien kann Deutschland von anderen Industrienationen eine Menge lernen. Deutsche Jugendliche sind zwar „überdurchschnittlich interessiert“ an Computern, lernen aber in der Schule fast nichts über sie. Nur jeder zehnte 15-Jährige gibt die Schule als zentral für den Erwerb von Computer- und Internet-Kenntnissen an; alle anderen sagen, autodidaktisch oder von der Familie oder von Freunden gelernt zu haben. Das Resultat: Jeder fünfte Jugendliche hat ernsthafte Probleme beim Umgang mit neuen Medien. In der Regel sind das genau jene, die ohnehin schon als Risikoschüler gelten – und von denen die Mehrheit in sozial benachteiligten Familien aufwächst, in denen es wenig Förderung und nur selten Computer gibt. Deutschland bleibt das Land der Bildungsunterschiede: Mehr als zwei Drittel der deutschen Abiturienten haben zu Hause ständig Zugriff auf einen Rechner – und nur jeder zweite Hauptschüler. JAGO