Die dicksten Agrarkonzerne kriegen dickste Subventionen

LANDWIRTSCHAFT Zoll veröffentlicht erste Listen mit Empfängern der höchsten Ausfuhrzuschüsse

BERLIN taz | Subventionen für Agrarexporte gehen vor allem an Großunternehmen. Diese lang gehegte Vermutung belegen nun zwei Listen, die das Hauptzollamt Hamburg-Jonas am Montag nach einem jahrelangen Rechtsstreit der Umweltorganisation Greenpeace geschickt hat. Sie nennen die 35 Firmen, die 2004/2005 und 2003/2004 die meisten Exportsubventionen in Deutschland erhielten. Auf Platz eins der jüngeren Liste steht mit 82 Millionen Euro Europas größter Zuckerproduzent, Südzucker. Darauf folgt mit 61 Millionen Euro das Hamburger Agrarhandelshaus August Töpfer. (...) Deutschlands größte Molkerei, Nordmilch, bekam 22 Millionen Euro und rangiert auf Rang 4. 2003/2004 erhielt der Milram-Hersteller sogar 52 Millionen Euro.

„Die zahlen die niedrigsten Preise an die Bauern und kriegen die höchsten Subventionen“, kritisierte Martin Hofstetter von Greenpeace. „Und dann hilft der Staat ihnen noch mit Ausfuhrbeihilfen, Konkurrenten in anderen Ländern zu schädigen.“ Die Subventionen hätten nicht das Problem der niedrigen Erzeugerpreise gelöst.

Nordmilch erklärte, es zahle zurzeit einen Milchpreis von 22 Cent je Kilogramm und liege damit im Schnitt der norddeutschen Molkereien. JMA