Hilfe für Demente

Rot-Grün plant mehr Beratung für Angehörige von Demenzkranken. Opposition: „Blinder Aktionismus“

DÜSSELDORF taz ■ Die rot-grüne Landesregierung will die Unterstützung für Angehörige und andere Pflegende von Demenzkranken in NRW ausweiten: Geplant sei ein Pflegeratgeber und eine Wohnraumberatung, die stärker als bisher auf die Bedürfnisse Demenzkranker zugeschnitten ist, sagte Landesgesundheitsministerin Birgit Fischer (SPD) gestern in Düsseldorf. Fischer kündigte zudem an, weitere acht regionale Demenz-Servicezentren einzurichten.

Darüber hinaus müsse die Pflegeversicherung reformiert werden, fordert die Ministerin. „Demenz etwa spielt bisher keine Rolle, die alten Menschen werden nur nach körperlichen Beeinträchtigungen in die Pflegestufen eingeteilt.“

Im vergangenen Monat wurde auf Initiative Fischers eine Landespflegekonferenz gegründet. Hier haben sich mehr als 30 VertreterInnen aus dem Pflegebereich zusammengeschlossen, um sich über Fragen der Versorgung pflegebedürftiger Menschen und ihrer Angehörigen abzustimmen. In NRW sind derzeit rund 460.000 Menschen pflegebedürftig, etwa 70 Prozent davon werden zu Hause von Angehörigen gepflegt.

Die CDU-Landtagsfraktion wirft der Landesregierung vor, die Probleme bei der Pflege unterschätzt zu haben. Sämtliche Vorschläge der CDU zur Verbesserung der Lage von Demenzkranken seien pauschal abgelehnt worden, sagt ihr sozialpolitischer Sprecher Rudolf Henke. FDP-Gesundheitssprecherin Jana Pavlik wirft der Landesregierung „blinden Aktionismus“ vor: „Wozu die neue Landespflegekonferenz dienen soll ist nicht nachvollziehbar.“ NAW