Friedhofsruhe in Peking

Zur Beerdigung des geschassten KP-Reformers Zhao Ziyang wird der Prominentenfriedhof abgeriegelt

PEKING dpa ■ Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen ist am Samstag in Peking der Leichnam des gestürzten früheren chinesischen Parteichefs Zhao Ziyang eingeäschert worden. Nach der Trauerfeier warf ihm die chinesische Führung erneut „schwere Fehler“ vor, weil er die Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 nicht unterstützt hatte. Zhao Ziyang war damals deswegen gestürzt worden.

Ein Großaufgebot von Polizei in Uniform und Zivil riegelte den Prominentenfriedhof für die „Abschiedszeremonie“ mit ausgesuchten Trauergästen ab. Es kam zu einem Zwischenfall, als Sicherheitskräfte ein Dutzend Demonstranten in Trauerfarben und mit Spruchbändern zum Gedenken an Zhao Ziyang und dem Aufruf zum Kampf gegen Korruption abdrängte.

Für die Parteiführung nahm überraschend das Mitglied im mächtigen Ständigen Ausschuss des Politbüros, Jia Qinglin, an der Zeremonie teil.