Spendenbüchsen voll

Auch das Rote Kreuz hat jetzt genug Tsunami-Spenden und verweist auf andernorts weiter benötigte Hilfe

GENF/BERLIN ap/dpa/taz ■ Das Internationale Rote Kreuz stellt seine Spendenaufrufe für die Opfer der Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean ein, da inzwischen genug Geld eingegangen ist. Damit folgt die Föderation einem ähnlichen Schritt der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zu Monatsbeginn, die damit noch kontroverse Diskussionen ausgelöst hatte.

Innerhalb von 30 Tagen habe die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) umgerechnet 905 Millionen Euro für die Tsunami-Hilfe erhalten, erklärte die Organisation gestern in Genf. „Ohne die überwältigende Unterstützung unserer Spender wären wir nicht in der Lage, mit Zuversicht erklären zu können, dass wir genug Geld haben, um unsere Hilfe und das Wiederaufbauprogramm für die nächsten zehn Jahre planen zu können“, erklärte der IFRC-Generalsekretär Markku Niskala. „Wir sind überwältigt von der Unterstützung.“ IFRC-Sprecher Roy Probet erklärte, jetzt gelte es, die Aufmerksamkeit auf andere Katastrophen zu lenken.

Einen Monat nach der Flutkatastrophe gedachten gestern tausende Menschen in den Krisengebieten still der Opfer. Auf der thailändischen Urlauberinsel Phuket wurde im Beisein buddhistischer Mönche eine „Wand der Erinnerung“ für die Toten errichtet. In Sri Lanka versammelten sich die Menschen zu bewegenden Zeremonien in Tempeln, Kirchen und am Meer, um Öllichter zu entzünden. In der besonders schwer getroffenen indonesischen Provinz Aceh öffneten gestern wieder die ersten 130 Schulen. In Aceh waren etwa ein Viertel der Pädagogen gestorben. Rund um den Indischen Ozean tötete die Flut etwa 280.000 Menschen. HAN