Europa gegen Staatswillkür

PRESSEFREIHEIT Eine Charta soll Journalisten helfen

In vielen Ländern gehören staatliche Ein- und Übergriffe zum Berufsalltag von Journalisten. Dagegen wendet sich nun eine Initiative deutscher Medien. Auf einer Konferenz in Hamburg soll heute eine „Europäische Charta für Pressefreiheit“ verabschiedet werden. Neben Stern, Spiegel, FAZ, Zeit u. a. gehört auch die taz zu den Unterstützern.

Die zehn Artikel umfassende Charta enthält Grundsätze für die Freiheit der Medien gegenüber staatlichen Eingriffen, außerdem soll sie den freien Zugang von Journalisten und Bürgern zu allen in- und ausländischen Informationsquellen unterstützen. Journalisten sollen sich bei Konflikten darauf berufen und Unterstützung ausländischer Kollegen einfordern können, teilten die Initiatoren mit.

An der Konferenz nehmen auch Autoren aus von derartigen Einschränkungen betroffenen Nicht-EU-Ländern teil, darunter aus Russland, Weißrussland, Serbien und der Türkei.

Der Charta-Initiative war nach Angaben von Gruner + Jahr der gescheiterte Versuch europäischer Verleger- und Journalistenverbände vorausgegangen, ein solches Dokument in Brüssel zu erarbeiten. Die Charta soll bei der EU-Kommission in Brüssel notifiziert werden und ihre Anerkennung eine Bedingung bei EU-Erweiterungsverhandlungen sein. (taz, dpa)