verpasst?
: Zonenstreber

Di. 21.15 Uhr, MDR,

„Super Illu TV“

Detlev (der „D!“) Soost, schwitzender und heulender Schleifer aus „Popstars“, moderierte vorgestern erstmals „Super Illu TV“. Er musste wohl erst in diese bedenkenlose Super!-Welt aus Karat und Kochrezept kommen, um das eigentliche „D!“lemma zu offenbaren. Wenn Soost mit linealgezogenem Marken-Kinnzeichen und himmelblauem Strickpullover voll knackiger Verve von unaufgeklärter Jugend oder spaßigem Panzerfahren berichtet, wird endlich klar, was so nervt: dieser permanente Wille, hart arbeitend zu gefallen. Soost zappelt und quatscht seinen Studiogästen und dem telefonisch zugeschalteten Betroffenheits-Reporter aus Thailand permanent ins Wort und ist dabei genauso aufdringlich emsig und kleinbürgerlich motiviert wie auf der Alm. Der kleine „D!“ choreografierte sich aus dem DDR-Waisenheim, und jede Pore seines gebohnerten Gesichts schreit: Ich habe es geschafft. Aus eigener Kraft. Kämpfe auch du. Soost ist immer hart zu sich selbst. Das ist hart. Nun beginnt er Sätze so: „Die Scheide: auch Möse oder Muschi genannt.“ Und kann nicht mal darüber lachen. Patrick Bauer