Jugendbande verübt Bus-Massaker

28 Menschen sterben bei Überfall in Honduras. Die Tat wurde auch als Rache für den verschärften Kampf der Regierung gegen organisierte Kriminalität geplant

TEGUCIGALPA afp ■ In Honduras hat sich der Verdacht der Behörden bestätigt, dass hinter einem Bus-Massaker Mafia-ähnliche Jugendbanden, die so genannten Maras, stehen. Nach Angaben eines Polizeisprechers hat ein 23-jähriges Mara-Mitglied gestanden, an dem blutigen Anschlag am Donnerstag auf den Bus beteiligt gewesen zu sein. Dabei wurden 28 Menschen getötet und 21 verletzt. Am Tatort wurde ein Brief gefunden, der den Präsidenten und weitere Amtsträger mit dem Tod bedroht.

Der 23-Jährige habe zugegeben, der Bandenvereinigung Mara Salvatrucha anzugehören, sagte der Sprecher. Der Anschlag sei eine Antwort auf die scharfen Gesetze zum Kampf gegen die bewaffneten Jugendbanden gewesen. Es habe sich aber auch um einen Wettkampf mit einer zweiten Gang namens Mara 18 gehandelt, der darum ging, wer die meisten Anschläge verüben könne.

Bei den Maras handelt es sich um straff organisierte kriminelle Jugendbanden, die die Kontrolle über weite städtische und ländliche Bereiche übernommen haben. Die bekanntesten sind Mara Salvatrucha und Mara 18, aktiv auch in anderen Ländern Zentralamerikas und den USA aktiv. Sie sind vor allem in den Drogen- und Waffenhandel verwickelt. Nach einem Parlamentsbericht haben allein die beiden Maras hunderttausend Mitglieder.

Präsident Maduro, dessen Sohn von einer Jugendbande ermordet worden war, war mit dem Versprechen angetreten, dem Bandenkrieg in Honduras den Kampf anzusagen. Im August 2003 verabschiedete der Kongress ein Gesetz, das die Mitgliedschaft in einer Bande mit mindestens drei Jahren Gefängnis ahndet.