ALLE STELEN STEHEN – STILL, WENN FRAU LEA ROSH ES WILL

Es ist vollbracht. Die letzte von 2.751 Stelen des Holocaust-Mahnmals ist gestern aufgestellt worden. Das skulpturale Betonfeld des New Yorker Architekten Peter Eisenman ist damit vollendet. Eröffnet wird die 27 Millionen Euro teure Gedenkstätte am 10. Mai 2005. Das Mahnmal entfalte eine große emotionale und sinnliche Kraft, sagte Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD). Im Herzen der Hauptstadt entstehe ein Ort, der dazu auffordere, sich allen Gefühlen der Erinnerung auszusetzen. „Hier kann man eine Vorstellung entwickeln, was Einsamkeit, Ohnmacht und Verzweiflung bedeuten.“ Andere Vorstellungen gehen in die Zukunft: Die Mitinitiatorin des Gedenkortes, Lea Rosh, forderte eine Bannmeile gegen rechtsextremistische Versammlungen und nächtliches Scheinwerferlicht zum Schutz. „Ich hätte es nicht gerne, wenn die NPD hier aufmarschiert und Faxen macht.“ Architekt Eisenman sprach sich gegen Überlegungen zu einem Demonstrationsverbot aus. Auch würde es ihn nicht stören, sollte das Denkmal besprüht werden.FOTO: ROLF ZÖLLNER