Zweifel an Kellys Selbstmord

LONDON afp ■ Die Rettungskräfte, die den britischen Waffenexperten David Kelly tot auffanden, haben Zweifel an seinem Selbstmord geäußert. „Ich denke, dass es unglaublich unwahrscheinlich ist, dass er wegen seiner Wunde am Handgelenk starb“, sagte Vanessa Hunt dem Observer. „Es gab einfach nicht viel Blut. Wenn sich jemand eine Arterie durchschneidet, ob zufällig oder beabsichtigt, spritzt das Blut überall hin.“ Hunt gehörte zusammen mit ihrem Kollegen Dave Bartlett zu den ersten Rettungskräften, die Kelly im Juli mit aufgeschnittener Pulsader entdeckten. Auch Bartlett äußerte Zweifel an der Selbstmord-These. Mehrere Mediziner, die einen Freitod Kellys ebenfalls bezweifeln und sich in der so genannten Kelly-Ermittlungsgruppe zusammengeschlossen haben, forderten weitere Ermittlungen. „Eine vollständig aufgeschnittene Arterie verschließt sich schnell wieder von selbst – es ist einfach nicht möglich, durch den Verlust von einem Pint (etwa 0,57 Liter) Blut zu sterben“, teilten die Experten mit. Laut einem BBC-Bericht vom Sonntag sieht der zuständige Untersuchungsrichter keinen Anlass, den Fall erneut aufzurollen.