Reformdebatte in Marokko

Arabische und westliche Staaten diskutieren über Globalisierung und Terrorbekämpfung

RABAT dpa ■ Etwa 20 Staaten der islamischen Welt haben dem Westen die Einleitung demokratischer und wirtschaftlicher Reformen zugesagt. Auf dem Außenministertreffen westlicher und islamischer Staaten in der marokkanischen Hauptstadt Rabat machten sie dies jedoch von Fortschritten einer Friedensregelung im Nahen Osten abhängig.

Die westlichen Industrieländer versprachen im Gegenzug umfangreiche Hilfen. Allerdings betonte US-Außenminister Colin Powell: „Wir können die Reformen nicht wegen der Lage im Nahen Osten und im Irak aufhalten. Die Leute in den betreffenden Ländern brauchen dringend Jobs.“ Die Minister verabschiedeten ein Reformprojekt, das den islamischen Staaten die Teilnahme am Prozess der Globalisierung ermöglichen und zugleich zur Bekämpfung des Terrorismus beitragen soll.

An dem Treffen hatten die Außen- und Finanzminister aus den Ländern der G-8-Gruppe und aus etwa 20 Ländern des Nahen und Mittleren Ostens sowie Nordafrikas teilgenommen. Das vom US- Präsident Bush initiierte Reformvorhaben war in weiten Teilen der islamischen Welt umstritten gewesen. Der Generalsekretär der Arabische Liga, Amre Mussa, warnte davor, die islamische Welt mit dem Terrorismus zu identifizieren. „Der Terror ist nicht einer bestimmten Kultur oder Gesellschaft eigen. Extremisten gibt es überall.“