Auszeichnung ermutigt

Friedensnobelpreisträgerin bezeichnet Preisvergabe als „visionäre Handlung“ und positives Zeichen für Afrika

OSLO/STOCKHOLM dpa ■ Die Überreichung der Nobelpreise 2004 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm fand ohne die beiden wohl populärsten Preisträgerinnen statt. Der Friedensnobelpreis ging in einer eigenen Zeremonie in der norwegischen Hauptstadt Oslo an die kenianische Umweltschützerin Wangari Maathai, die die erste afrikanische Frau unter den Ausgezeichneten ist. Die Österreicherin Elfriede Jelinek, die den Literaturnobelpreis erhielt, blieb der Zeremonie unter Hinweis auf Angst vor großen Menschensammlungen ganz fern.

Die 64-jährige Maathai erklärte in ihrer Dankesrede, mit der Verknüpfung von Umwelt, Frieden und Demokratie habe das Nobelkomitee „visionär gehandelt“, dies sei eine „Ermutigung“ für die Menschen in Afrika. Sie hatte den mit 1,1 Millionen Euro dotierten Preis für ihre 1977 gestartete Initiative zur Wiederaufforstung Kenias erhalten.

Als einzige Frau unter den zehn wissenschaftlichen Preisträgern teilte sich die US-Forscherin Linda Buck den Medizinpreis für die Enträtselung des Geruchssinns mit ihrem Landsmann Richard Axel. Den Chemienobelpreis bekamen die israelischen Institutskollegen Aaron Ciechanover und Avram Hershko aus Haifa sowie der US-Amerikaner Irwin Rose für ihre Erkenntnisse zum Eiweißabbau im Körper. Der Physiknobelpreis ging an die drei US-Forscher David Gross, David Politzer und Frank Wilczek für ihre Erklärung der Kraft, die die Welt im Innersten zusammenhält.