„The Secret Machines“ im Knust
: Psychedelisch schweben

Der Geist der Secret Machines hat eine Patchwork-Identität und fordert auf, Wurzeln zu entdecken. Kraut und Folk werden da ebenso organisch verwoben wie Heavy Rock mit New Wave-Synthies. Das Trio um die Brüder Ben (Gitarre, Gesang) und Brandon Curtis (Gesang, Keyboards, Bass) fand sich 2000 in Dallas zusammen, nahm in Chicago Songs für die erste EP auf und schaffte drei Jahre später in New York den „großen Durchbruch“.

Die trottenden Schlagzeug-Rhythmen von Josh Garza erinnern manchmal an die des Led Zeppelin-Drummers John Bonham. Der Bandsound mit anschwellenden Loops und plötzlich losbrechenden Melodien ist sehr dicht. Das liegt auch am Fuzzbass, der sich weit nach vorn wölbt und als völlig verzerrtes Melodieinstrument ausgibt. Das alles findet seinen Platz in durchdachten Kompositionen. The Secret Machines betreiben ihr Spiel mit drei Jahrzehnten Rockgeschichte zwischen Progressive und Pop sehr gekonnt, auch wenn das Ergebnis eher dem Mainstream als experimentellen Terrains zuzuordnen ist.

Dass der Hamburger Krautrocker Michael Rother die Band im Sommer dieses Jahres bei ihrem Auftritt als Gastmusiker im Logo begleitete, ist nicht verwunderlich. Die New Yorker Presse verpasste dem vielseitigen Trio das Prädikat „beste Live-Band der Stadt“. Die Schwebezustände ihrer Debüt-CD Now Here Is Nowhere lassenauf angenehme Weise an eine Psychedelic denken, die es so nie gab, aber sehr wohl hätte geben können. Die Band nimmt einen mit auf die Reise und setzt einen ab, irgendwo in den 60ern, die hiermit neu erfunden werden. Sagen wir: Retrominded Future Sounds. Carsten Klook

Samstag, 20 Uhr, Knust