Toll Collect: Generalprobe

Nach zweieinhalbmonatigem Test ging gestern beim genehmigenden Bundesamt Prüfbericht ein

BERLIN taz ■ Generalprobe gelungen: „Nach den uns vorliegenden Informationen ist die Maut-Testphase diesmal tatsächlich reibungslos verlaufen“, urteilt der bündnisgrüne Verkehrsexperte Albert Schmidt. Gestern ging ein zweieinhalbmonatiger Test für das satellitengestützte Erfassungssystem der Mautgebühren zu Ende und dem Bundesamt für Güterverkehr ein entsprechender Bericht eines unabhängigen Gutachterteams zu. „Das Bundesamt wird am 15. Dezember sein abschließendes Urteil vorlegen – Grundlage für die vorläufige Betriebserlaubnis ab 1. Januar“, erläuterte Schmidt.

Das Betreiberkonsortium um DaimlerChrysler und Deutsche Telekom musste gestern allerdings einräumen, dass insgesamt erst 218.000 Lastwagen mit automatischen Erfassungsgeräten ausgestattet sind – nicht wie zunächst angestrebt 500.000. Jetzt sei die Zahl von 300.000 bis zum Jahresende eingebauten On-Board Units (Obus) angestrebt, weil bis zum Maut-Start nicht mehr zu erreichen sei, erläuterte ein Sprecher die neue Zielvorgabe.

Die Bundesvereinigung für Güterverkehr und Logistik warnte deshalb gestern neuerlich vor Chaos. Karl-Heinz Schmidt, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung: „Anfang des Jahres waren uns 600.000 eingebaute Obus versprochen.“ Wo keines eingebaut sei, müsse der Fahrer manuell am Einbuchungsautomaten zahlen. Der aber spreche nur vier Sprachen. Das bedeute, ein Weißrusse muss in Polnisch, Deutsch, Englisch oder Französisch einbuchen, „was er in aller Regel nicht kann“. Es werde also zu Problemen und Wartezeiten kommen. Dafür gebe es weder geeignete noch ausreichende Parkflächen – „nicht mal an Grenzübergängen“.

RENI