Bhopal-Gift wirkt nach

20 Jahre nach der Giftgaskatastrophe in Zentralindien leiden die Menschen noch immer an den Folgen

LONDON/NEU-DELHI dpa ■ 20 Jahre nach der Giftgaskatastrophe im zentralindischen Bhopal mit rund 15.000 Toten und 500.000 Verletzten leiden die Menschen dort noch immer unter den Folgen des schweren Umweltdesasters. In einem gestern veröffentlichten Bericht warf amnesty international (ai) den US-Konzernen Dow Chemical und Union Carbide sowie den indischen Behörden vor, sich vor ihrer Verantwortung für die Katastrophe und deren Folgen zu „drücken“. Mehr als 100.000 Menschen in Bhopal lebten aufgrund der Katastrophe mit chronischen Erkrankungen. Am 3. Dezember 1984 war in einer Pestizidfabrik in Bhopal, die mehrheitlich im Besitz des nun zu Dow Chemical gehörenden US-Konzerns Union Carbide war, Giftgas ausgetreten. Die Industriekatastrophe und ihre Folgen zeigten, wie notwendig ein internationaler verbindlicher Rahmen ist, der die menschenrechtliche Verantwortung von Unternehmen regelt, so ai. Bis heute sei Union Carbide weder in den USA noch in Indien zur Verantwortung gezogen worden. Die Katastrophe habe vor allem für die Armen verheerende Folgen. Amnesty fordert von Indiens Regierung, sich dafür einzusetzen, dass alle Opfer eine angemessene Entschädigung erhielten.