subventionsdschungel
: Müller kennt seine Geldgeber nicht

Warme Worte für das Ruhrgebiet, wo der RAG-Konzern zu Hause ist, Schelte für die Subventionsverweigerer aus dem Saarland, wo die profitabelste Zeche des Konzerns betrieben wird. Was mag sich der ehemalige Bundeswirtschaftsminister und momentane RAG-Chef Werner Müller dabei bloß gedacht haben? Dabei wird ihm im Saarland nur die Zukunft der eigenen Vorstellungen vorgespielt.

KOMMENTAR VONELMAR KOK

Denn eine profitable Zeche zur Steinkohleförderung, das wünscht sich Müller für die Zukunft seines Unternehmens, er plant sie im Alleingang in der Nähe von Hamm. Nur dass ihm niemand staatliche Beihilfen für den Konzernausbau unter Tage zusagen kann und will. Momentan steht die beste Zeche des Konzerns noch an der Saar. Zum Kohlekompromiss, der die Subventionszahlungen ab 2006 regelt, hatte der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) gesagt, das Saarland sei bereit, bei der künftigen Regelung der Steinkohlebeihilfen finanzielle Verantwortung zu übernehmen, „wie in der Vergangenheit auch“. Insofern gibt es bis heute keinen Grund, im Hause der RAG mit weniger Subventionen als im neuen Kohlekompromiss vereinbart, zu rechnen. Zukünftig sieht es allerdings wohl so aus, dass sich auch der RAG-Konzern mehr auf die Finger schauen lassenmuss, wo denn die staatlichen Beihilfen versickern. Denn wer profitabel Kohle fördern will, muss nicht nach Subventionen schielen.