HIV-Neuansteckungen nehmen wieder zu

In Köln werden in diesem Jahr 90 Neu-Infizierungen registriert. Elfi Scho-Antwerpes, Vorstandsmitglied der Aids-Hilfe, warnt vor dem laschen Umgang mit der Krankheit. Besonders Jugendliche müssten darüber aufgeklärt werden

KÖLN taz ■ Schlechte Nachrichten im Vorfeld des Welt-Aids-Tag am 1. Dezember: „Es gibt viel mehr HIV-Infektionen, als es eigentlich geben dürfte“, sagte Elfi Scho-Antwerpes, Bürgermeisterin (SPD) und Vorstandsmitglied der Kölner Aids-Hilfe. 90 Neu-Infizierungen wurden in Köln für dieses Jahr registriert, bundesweit waren es 2.000.

Nur ehrenamtlicher und staatlicher Aufklärung sei es zu verdanken, dass im europäischen Vergleich nur die skandinavischen Länder eine noch geringere Neuansteckungsrate hätten als die Bundesrepublik, sagte Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, am Freitag in Köln. Gerade deshalb müssten die Gefahren des Virus ständig im Bewusstsein der Bevölkerung gehalten und insbesondere Jugendliche informiert werden.

„Während mit Werbespots in den 90ern rund 80 Prozent der Bevölkerung erreicht wurden, sind es heute nur noch 30 Prozent“, so Pott. Diese Situation und Entwarnungen würde eine Zunahme der Neuinfizierungen begünstigen. „Aids ist immer noch tödlich“, warnte auch Scho-Antwerpes vor einem zunehmend laschen Umgang mit dem Virus.

Der Welt-Aids-Tag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Leben! Lieben! Schutz vor HIV“. SP

Die Aids-Hilfe sucht für Mittwoch noch SpendensammlerInnen (Tel. 0221/ 20 20 30). Infostand der Aids-Hilfe: Samstag, 8-21 Uhr auf der Breite Straße. „Die Nacht der Lichter“: Samstag, Trinitatiskirche, Filzengraben 6 (18-1 Uhr)