Etappensieg für Mediziner

HONORARREFORM Im Streit über Vergütungen für niedergelassene Ärzte bahnt sich Einigung an

BERLIN taz | Ein Kompromiss zwischen Ärzten und Krankenkassen soll helfen, die Streitigkeiten über höhere Honorare beizulegen. Im gemeinsamen Entscheidungsgremium, dem Bewertungsausschuss, einigten sich beide Seiten am Montag Abend darauf, ab kommendem Juli mehrere medizinische Leistungen anders abzurechnen. So sollen beispielsweise Anästhesien, Bronchoskopien und Gesprächsleistungen der Psychiater künftig nicht mehr zum „Regelleistungsvolumen“ gehören, sondern zu den „freien Leistungen“.

Das Regelleistungsvolumen ist eine pauschale Euro-Summe, die für jeden niedergelassenen Arzt genau definiert ist. Bis zu deren Obergrenze darf sie oder er bestimmte Leistungen zu einem vorher festgelegten Honorar abrechnen. Freie Leistungen können Mediziner hingegen davon unabhängig in Rechnung stellen. Die Kassen hoffen, durch diese Umstellungen die Ärzte zu besänftigen. Diese beklagen, die zu Jahresbeginn in Kraft getretene Honorarreform führe zu einer ungleichen Verteilung der Zuwächse. Laut jüngsten Hochrechnungen werden die rund 150.000 niedergelassenen Ärzte in Deutschland dieses Jahr insgesamt 3,5 bis 3,8 Milliarden Euro mehr verdienen als 2007. MLO